Die Katastrophe bahnt sich schon lange an
Im Ersten Weltkrieg sind Rohstoffe und Lebensmittel schnell knapp geworden. Die Regierung steckt so viel wie nur möglich in ihre militärischen Ziele. Sie hat den Krieg mutwillig begonnen und will ihn trotz schrecklicher Verluste gewinnen. Das Habsburgerreich kann auch nicht im Ausland kaufen, was im Inland fehlt, denn die gegnerischen Staaten blockieren den Handel. Das verschärft die Situation zusätzlich. Im Herbst 1918 ist das Habsburgerreich militärisch geschlagen und zerbricht.
Österreich bezieht aber einen großen Teil der Kohle aus Regionen, die nun im nördlichen Nachbarstaat Tschechoslowakei liegen. Kohle wird in der Industrie benötigt, um Öfen und Maschinen anzutreiben. Das wichtigste überregionale Transportmittel ist damals die Eisenbahn, aber Dampflokomotiven fahren nicht ohne Kohle. In Kraftwerken erzeugt sie wiederum Strom und Gas. Diese Kraftwerke müssen nun zeitweise abgedreht werden. All das trifft eine Wirtschaft, die bereits am Boden liegt.
Die Lage der Menschen ist verzweifelt
Ohne Kohle haben die Menschen außerdem kein Brennmaterial, um zuhause einheizen zu können. In Wien rücken sie daher scharenweise in den Wienerwald aus und fällen Bäume. Erlaubt ist das nicht, aber die Behörden lassen es zu, denn sonst würden die Menschen erfrieren. Selbst Alte und Kinder schleppen so viele Äste in die Stadt zurück, wie sie tragen können. Doch nicht alle können Holz aus einem naheliegenden Wald holen.