Spätherbst 1946 in Graz: Erika Schleich schiebt mit einem zweiten Lehrmädchen einen Leiterwagen durch die Stadt. Darauf transportieren sie große Kohlesäcke, die sie am Bahnhof geholt haben. Sie genieren sich, aber zumindest kann die Werkstätte, in der sie arbeiten, endlich geheizt werden.
Seit Kriegsende hat sich die Versorgung nicht verbessert. Im Gegenteil. 1945 haben die Menschen noch 1.300 bis 1.500 Kalorien zu sich genommen, jetzt nur mehr 950 Kalorien. Die UNO stellt fest: „Das österreichische Volk zählt zu jenen Völkern der Welt, die dem Hungertod am nächsten sind.“ Brot, Eier, Zucker, aber auch Leder, Tabak und Seife werden nur in kleinen Rationen ausgegeben. Das gilt auch für Brennstoffe. Obwohl der Winter eisige Temperaturen bringt, heizen die Menschen nur zeitweise. Auch in den Betrieben und Werkstätten gibt es nicht genügend Kohle zum Heizen. Die Menschen frieren in der Arbeit.