24. September 1572 in der peruanischen Andenstadt Cusco: 15.000 Menschen drängen sich auf dem Hauptplatz. Sie sind gekommen, um ihren Herrscher auf seinem letzten Weg zu begleiten. Túpac Amaru steigt auf das Schafott. Seine letzten Worte richtet er an die versammelten Menschen: „Mutter Erde bezeuge, wie meine Feinde mein Blut vergießen.“ Dann legt er seinen Kopf auf den Block. Mit einem Schlag trennt der Scharfrichter den Kopf vom Körper und hält ihn in die Höhe.
Der letzte Inka-Herrscher ist tot.
Vierzig Jahre zuvor bricht der Spanier Francisco Pizarro mit nur 160 Mann in Richtung Südamerika auf. Die spanische Krone erhofft sich reiche Bodenschätze. 1532 erreichen sie das Inka-Reich im heutigen Peru und erobern es schrittweise. Nur eine Region hält stand: In Vilcabamba wehrt sich die indigene Bevölkerung erfolgreich gegen die spanischen Eroberer. Von hier aus versucht deshalb der Inka-König Manco Inca sein Reich zurückzuerobern. Vergeblich. Er wird von Spaniern ermordet. Nach seinem Tod verhandeln seine Söhne mit der spanischen Kolonialmacht. Gleichzeitig führen sie den Widerstand an. Einer der Söhne ist der junge Túpac Amaru, die „leuchtende Schlange“. Er wird zum König der wenigen Inka-Gruppen, die noch in der Region leben.