Juni 1410, Venedig: Die Sklavin Bona Tartara wird von einem Pferd durch die Stadt geschleift und danach auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihr wird vorgeworfen, dass sie ihren Herrn aus Rache mit Arsen vergiftet hat. Die Vorgeschichte zum angeblichen Racheplan: Der junge Adelige hat erfahren, dass „seine“ Sklavin schwanger ist und sie deshalb mit einem Lederriemen ausgepeitscht.
Nach der Hinrichtung werden neue Gesetze beschlossen. Nicht, um die Sklavinnen besser vor Misshandlung zu schützen, sondern damit sich ihre Besitzer:innen weniger vor Rache fürchten müssen. Kleine Apotheken und Privathaushalte dürfen nun keine tödlichen Gifte mehr lagern. Diese Substanzen werden nur mehr von zwei großen Apotheken verkauft. Die sind verpflichtet, die giftigen Inhaltsstoffe sicher zu verwahren. Kund:innen brauchen eine Erlaubnis der Behörden, wenn sie Gift kaufen wollen. Außerdem dürfen die Signori di Notte, eine Art nächtliche Polizei, verdächtige Personen unter Folter befragen.