1898, New York: Filippo Milone eröffnet einen Lebensmittelladen an der Lower East Side. Bald verkauft er dort auch etwas, das aus dem kleinen Geschäft eine Sensation macht: Pizza. Milones Laden ist damit die erste Pizzeria in den USA. Im Laufe der Jahre wechseln die Eigentümer, aber die Pizza ist auch weiterhin der Verkaufsschlager.
Der berühmteste Eigentümer des Ladens heißt Gennaro Lombardi und betreibt die Pizzeria als „Lombardi’s“ bis zu seinem Tod. Von New York aus erlangt die italienische Küche internationale Beliebtheit: Pizza und Pasta werden im Ausland zum Italien-Symbol schlechthin.
Im 19. Jahrhundert und noch bis in die 1960er-Jahre ist Italien ein Auswanderungsland. Viele Millionen gehen nach Amerika, der größte Teil in die USA. Sie lassen sich hauptsächlich in den Städten nieder. Dort beeinflussen sie die regionale Küche, werden aber auch selbst von den Koch- und Essgewohnheiten inspiriert, die sie in den Städten Nordamerikas antreffen. Hier gibt es viele Lebensmittel zu kaufen und vieles davon billiger als in Italien. Zum Beispiel faschiertes Fleisch. So beginnen die Einwanderer, italienische Gerichte neu zu erfinden: Die italo-amerikanische Küche wird geboren. Eines ihrer berühmtesten Gerichte sind Meatball-Spaghetti.
Bald wird diese neue Art der Küche ein wichtiger Teil der italo-amerikanischen Identität. Für die Bevölkerung mit italienischem Migrationshintergrund ist klar: Pizza und Pasta sind ein Synonym für Italien. Das vermarkten sie auch so in ihren Restaurants und Firmen. Die USA sind im 20. Jahrhundert Vorreiter bei Wohlstand und Massenkonsum. So werden Pizza und Pasta nicht nur in ihrem vermeintlichen Ursprungsland Italien rasch heimisch. Die Pizzeria gehört bald weltweit zum festen Bestandteil der Restaurantszene.