29. Mai 1982: Die Reinigungsfirma erhält das Österreichische Staatswappen. Damit werden Betriebe geehrt, die „mit Weitblick und Innovationskraft [...] außergewöhnliches für Österreichs Wirtschaft geleistet“ haben. An die Verbrechen, die Slupetzky im Nationalsozialismus begeht, will sich niemand mehr erinnern.
Schon lange vor dem Krieg betreibt er eine Reinigungsfirma in Linz. Sie ist auf Schädlingsbekämpfung mit hochgiftigen Stoffen spezialisiert. 1932 tritt Slupetzky der Nationalsozialistischen Partei bei. Im Krieg beliefert er die Konzentrationslager (KZ) Gusen und Mauthausen mit Zyklon B. Die Leitung des KZ Mauthausen berät er auch beim Bau der Gaskammer, in der bis Kriegsende mindestens 3.500 Menschen getötet werden.
Slupetzky pachtet außerdem die neu errichtete „Entlausungsanlage Linz“. Dorthin werden täglich Kriegsgefangene gebracht. Bevor man sie in die Zwangsarbeit schickt, werden sie entlaust und gewaschen. Das soll die „Einschleppung“ von Infektions- und Geschlechtskrankheiten aus dem Osten verhindern.