Wien, um 1940: Der junge Kurt Pollak hat Angst vor den Menschen – in der Schule, beim Arzt, in der Straßenbahn. Zu oft haben andere ihn beleidigt und gequält. Der Grund: Die rassistischen Gesetze der Nationalsozialisten nennen ihn „Mischling“, weil er einen jüdischen Vater und eine „arische“ Mutter hat. Als „Mischling“ gilt Kurt in der nationalsozialistischen Gesellschaft als minderwertig. „Die Angst erfüllte meinen Alltag“, erzählt er später. Am Arbeitsplatz bleibt er alleine. Er ist gezwungen, ein Leben als Einzelgänger zu führen.
Sein älterer Bruder Robert versucht, Kurt zu helfen: Er nimmt ihn mit in den Wienerwald, damit er Teil der „Mischlingsliga Wien“ wird. So kommt Kurt in Kontakt mit anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die unter ähnlichen Problemen leiden: Als „Mischlinge“ stehen sie im Nationalsozialismus unter einem hohen Druck. Sie werden zwar nicht in Konzentrationslager deportiert, aber auf viele Weise diskriminiert. Sie sind vom Militärdienst ausgeschlossen – da das Regime mörderische Kriege führt, könnte das sogar ein Vorteil sein. Doch „Mischlinge“ dürfen auch nicht studieren und sie dürfen weder „Arier“ noch Juden heiraten. Die Nazis wollen ihnen jede Zukunft versperren.