In den letzten Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen im Bergwerk massiv verschlechtert. Die Arbeiter müssen in weniger Zeit mehr leisten. Sie müssen sich beeilen und werden unvorsichtig. Zudem hält die Betriebsleitung die Sicherheitsvorschriften nicht ein.
Arbeitsunfälle nehmen deshalb zu. Mehrere Bergarbeiter sterben – sie werden von Gestein erschlagen, zerquetscht oder in Schächten verschüttet und lebendig begraben. Am Grabhügel liegen noch frische Blumen, als der Streik beginnt. Hier ruht Josef Haller, das neunte Todesopfer in zwei Jahren. Schuld sind die „mörderischen Antreibmethoden“. Wenige Stunden vor dem tödlichen Unfall hat ihm ein Ingenieur mit der Kündigung gedroht, wenn er nicht mehr leistet.
Die Betriebsleitung droht mit Lohnkürzungen und Entlassungen. Der Direktor will Streikbrecher anheuern, die anstelle der Streikenden die Arbeit aufnehmen. Aber niemand meldet sich zum Dienst. Die Solidarität unter den Arbeiter:innen ist groß. Auch die lokale Bevölkerung hilft: Um die Familien der streikenden Bergarbeiter mit einer warmen Mahlzeit zu unterstützen, richtet sie Küchen ein.
Am 6. Januar 1933 endet der Streik. Verbesserungen können nicht erkämpft werden. Übrig bleibt nur die Hoffnung auf bessere Zeiten: „Die Forderungen der Arbeiterschaft sind nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben.“