23. August 1848, Wien: Ein „Leichenzug“ bewegt sich durch den Prater. Frauen, Männer und Kinder marschieren einer Bahre hinterher. Sie tragen Hacken und Schaufeln. Auf der Bahre liegt eine aus Lehm geformte und in Lumpen gehüllte Puppe, die den Arbeitsminister darstellt. Den Umstehenden erzählt die „Trauergemeinschaft“, dass „der arme Mann vier Kreuzer verschluckt habe, am fünften aber erstickt sei.“ Es sind die Kreuzer, die der Minister ihnen vom Lohn abgezogen hat.
Im Frühjahr 1848 fegt die Revolution durch Wien. Studenten, Handwerker, Geschäftsleute und Arbeiter:innen verlangen demokratische Mitsprache, eine Verfassung und das Ende der Zensur. In den Vorstädten stürmen die Beschäftigten die Fabriken. Am Eingang zur Stadt setzen sie die Mauthäuser in Brand, weil hier Steuern auf Lebensmittel zu entrichten sind, die anschließend in der Stadt zu hohen Preisen verkauft werden. Auf den Barrikaden erkämpfen die Aufständischen die ersten Siege. Kanzler und Kaiser verlassen die Stadt und eine Art neue Regierung bildet sich: Der „Sicherheitsausschuss“.