September 1880 in der belgischen Kleinstadt Oudenaarde. In den Gärten und auf den Feldern innerhalb der Stadtmauer arbeiten Menschen bis in die Dämmerung hinein. Sie graben tief in die Erde, als Werkzeuge dienen oft die bloßen Hände. Keine Kartoffel darf übersehen werden.
Die Erntezeit ist arbeitsintensiv. Die ganze Familie hilft, damit niemand Hunger leiden muss. Die ertragreichen Kartoffeln eignen sich hervorragend für die kleinen Anbauflächen zwischen den Häusern der dicht besiedelten Stadt. Die Einwohner:innen von Oudenaarde bauen auch noch andere Gemüsesorten an, um sich über die Saison hinweg möglichst abwechslungsreich ernähren zu können. Das ist nicht nur in Oudenaarde so. Aber im Archiv dieser Stadt gibt es Unterlagen, die über „Urban Gardening“ im 19. Jahrhundert ungewöhnlich detailliert Auskunft geben.
Mit allem können sich Städte wie Oudenaarde damals nicht versorgen. Der Getreideanbau rentiert sich auf den kleinen Flächen nicht. Er bringt zu wenig Ernte. Was innerhalb der Stadtmauern von Oudenaarde angebaut wird, ist eine lebenswichtige Frage.