Seit auf Wiener Boden gebaut wird, kommen bei Grabungen Mammutreste zum Vorschein. Lange Zeit rätseln die Menschen über die Funde. Sie vermuten Knochen von Riesen und Fabelwesen. Die meisten mittelalterlichen Funde sind verloren gegangen. Eine Ausnahme ist ein 86 Zentimeter langer Oberschenkelknochen eines Mammuts. Ihn haben Arbeiter bei Aushubarbeiten für den Stephansdom gefunden. Der Legende nach stammt der Knochen von einem Riesen, der beim Bau der Kirche geholfen hat und sich sogar taufen ließ. Damals verewigen sich die Herrscher auf dem Knochen. „AEIOU“ ist auf einer Seite eingeritzt. Es steht für den Wahlspruch von Kaiser Friedrich III. Die andere Seite zeigt das Jahr des Fundes: „1443“.
Thomas Hoffmann/Mathias Harzhauser, Wo die Wiener Mammuts grasten. Naturwissenschaftliche Entdeckungsreisen durch das heutige Wien, Wien 2016.