Gemeinsam mit anderen organisiert Morawitz im Sommer 1988 eines der ersten großen Hip-Hop-Events in der DDR. Menschen aus Dresden, Rostock, Berlin und Arnstadt reisen an. Sie treffen sich in der „Tonhalle“ der Stadt Radebeul zum Rap-Battle. Die Veranstaltung ist der Startschuss für eine Reihe von ähnlichen Events in verschiedenen Jugendzentren.
Überwachung: gescheitert
In der DDR wird Kultur vom Staat streng kontrolliert und parteitreue Funktionäre leiten die Jugendzentren. Nicht gerade ideal, um ein HipHop-Netzwerk zu starten. Es gibt jedoch ein Schlupfloch: In den Jugendzentren arbeiten auch Ehrenamtliche. Sie drücken ein Auge zu, damit hier HipHop-Events stattfinden können. Die Künstler:innen und ihre Fans haben Glück: Die Parteifunktionäre fangen an, die HipHop-Partys zu akzeptieren, denn sie laufen weitgehend friedlich ab und die Leute halten sich an die Regeln. Die Sicherheitsbehörden beurteilen die Subkultur zwar als „negativ-dekadent“. Doch der Staat fördert die Szene schließlich sogar. Auch, um sie leichter überwachen zu können.