9. Oktober 1944, Freistadt: Hellmut Heidlberger nützt die Mittagspause, um den Schreibtisch seines Chefs zu durchwühlen. Der ist als Anführer einer Widerstandsgruppe von der Gestapo verhaftet worden. Heidlberger hat für die Gruppe Botengänge gemacht und nun sucht er nach Unterlagen, die dem Regime nicht in die Hände fallen sollen. Er entdeckt einige Papiere und versteckt sie in einer Materialkammer. Am nächsten Tag wird auch er von der Gestapo abgeholt.
Heidlberger hat als Lehrling den Sozialdemokraten Ludwig Hermentin kennengelernt. Hermentin leitet die Krankenkasse in Freistadt. Schon vor 1938 war er als Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Gleich nach dem „Anschluss“ wird er in sogenannte „Schutzhaft“ genommen und misshandelt. Davon lässt er sich aber nicht einschüchtern. 1943 verbündet er sich mit anderen im Kampf gegen den Nationalsozialismus.
Einen großen Teil des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus tragen Menschen aus der Arbeiter:innenbewegung, aber im Laufe des Krieges bilden sich auch überparteiliche Widerstandsgruppen. Eine solche gründet Hermentin. An ihr beteiligen sich auch ein ehemaliger Landtagsabgeordneter der Christlichsozialen und ein monarchistischer Fleischhauer. Sie sammeln Geld, unterstützen politische Häftlinge und schaffen Waffen an. Der Lehrling Heidlberger hilft ihnen. Er versteht sich gut mit seinem Chef Hermentin und hat bald mitbekommen, wie wenig der vom Nationalsozialismus hält.